Archiv der Kategorie: In Aktion

Aktions-Checkliste

EA1 Nummer Hamburg: 040 432 78 778

Vor der Aktion

Was nehme ich mit?

  • Personalausweis und Krankenkassenkarte (wenn du Personalien angeben willst)
    • wenn du deine Personalien verweigern möchtest kannst du dir hier eine ID-Nummer generieren lassen. Der Rest der Seite betrifft dich nicht.
  • Trinken und Essen / Medikamente und ein Erste-Hilfe-Set pro Bezugsgruppe
  • dem Wetter angepasste Kleidung: Sonnen- / Regenschutz, Rettungsdecken
  • Bargeld für den Rückweg / Zugfahrt, Essen, Telefonieren
  • persönliche ID-Nr. + EA-Telefonnummer auf deinen Körper geschrieben


…und was auf keinen Fall:

  • Personalausweis oder andere Dokumente (wenn du Personalien verweigern willst)
  • Alkohol, Drogen und Waffen (auch kein Taschenmesser)
  • private Handys, Notizbücher, Kalender usw.

Kontrolliere vor der Aktion gründlich deine Taschen!

In der Aktion

  • Bezugsgruppe zusammenhalten: achtet aufeinander, auch auf den psychischen und physischen Zustand deiner Bezugsmenschen
  • Absprachen einhalten!

Was darf die Polizei?

  • Räumung durchführen, auch mit Wegtragen, Schmerzgriffen o.ä., bei aufgelösten Versammlungen, auf Privatgelände oder im Rodungsbereich
  • Personalien aufnehmen zur Gefahrenabwehr und beim Vorwurf einer Ordnungswidrigkeit oder Straftat
  • Gewahrsamnahme und ED2-Behandlung
    • nur zur Personalienfeststellung: bis zu 12 Stunden
    • bei Vorwurf einer Owi3 oder Straftat: bis 24 Uhr des Folgetages
    • zur Verhinderung einer schweren Ordnungswiedrigkeit, einer Straftat, zur Durchsetzung eines Platzverweises o.ä.: bis zu 10 Tage – hierüber muss ein:e Richter:in entscheiden!
    • Platzverweis erteilen (versuche, dir diesen schriftlich geben zu lassen!)

Was sind meine Rechte?

  • der (Rück-) Weg zur/von der Kundgebung/Mahnwache, der Aufenthalt/die Teilnahme dort sind vom Versammlungsrecht geschützt: die Polizei darf weder Personalien noch Taschen kontrollieren – widersprich diesen Maßnahmen!
  • jede Aussage gegenüber und Kooperation mit der Polizei verweigern, z.B. bei ED-Behandlung, Durchsuchung, Befragung
  • Erfolgreicher Anruf: rufe immer den EA an! Wenn du wo anders hin gebracht wirst oder einer/einem Richter:in vorgeführt wirst, darfst du nochmal anrufen.
  • die Polizei muss alle ihre Maßnahmen protokollieren und dir die Protokolle aushändigen, bestehe darauf (auch wenn sie es oft nicht tut)
  • nichts unterschreiben, auch kein Beschlagnahmungsprotokoll!

In der GeSa4

  • bestehe auf einen Anruf und rufe den EA an!
  • verweigere jede Aussage! Sage auch nicht, was du nicht getan hast und führe keinen Small Talk
  • widersprich allen Maßnahmen! Fordere, dass alles protokolliert wird und dir die Protokolle mitgegeben werden
  • unterschreibe nichts! auch keine Beschlagnahmungsprotokolle
  • never trust a cop!

Was erzähle ich dem EA?

  • Wer bist du? (bei ID-Verweigerung: persönliche ID-Nr. und UP5-Nummer, die dir die Polizei zugewiesen hat)
  • Wo bist du?
  • Was wirft die Polizei dir vor?
  • Wie geht es dir? Bist du verletzt? Brauchst du Medikamente?


Die Cops hören mit: rede besser zu wenig als zu viel, der EA wird dich alles
fragen, was er von dir wissen muss!

…und was sage ich auf keinen Fall?

  • wie du heißt (bei Personalienverweigerung)
  • was du wirklich getan oder nicht getan hast
  • welche Personen sonst noch beteiligt waren (egal, ob sie auch in der GeSa sind oder nicht in Gewahrsam genommen wurden)

Nach der GeSa

  • Gib dem EA Bescheid, dass du wieder raus bist!
  • Mache vorher einen Treffpunkt mit deiner Bezugsgruppe aus
  • nutze After-Action-Strukturen / Gesprächsangebote z.B. outofaction-hh@nadir.org
  • schreibe ein Gedächtnisprotokoll
  • gib dem EA wirklich Bescheid, dass du wieder raus bist ;)

Nach der Aktion

Du hast Post von Polizei, Justiz oder einem Konzern bekommen?
Melde dich beim EA (info@ea-hh.org), der Roten Hilfe (hamburg@rote-hilfe.de) oder anderen
Rechtshilfestrukturen.

Den gesamten Text gibt es auch hier zum Ausdrucken:

  1. EA = Ermittlungsausschuss (eine solidarische Struktur / Legal Team) ↩︎
  2. ED = erkennungsdienstlich ↩︎
  3. Owi = Ordnungswidrigkeit ↩︎
  4. GeSa=Gefangenensammelstelle ↩︎
  5. UP = Unbekannte Person ↩︎

WiWa Aktivisti Konsens

Der WiWa-Konsens ist eine Liste von Regeln. Wir wünschen uns, dass sich alle Menschen, die im Wilden Wald für sein Erhalten kämpfen, daran halten. Diese Liste wurde von unabhängigen Menschen geschrieben, die sich gemeinsam für den Erhalt des Wilden Waldes einsetzen. Die Liste soll dafür sorgen, dass wir gut gemeinsam kämpfen können. Es gilt:

  1. Wir greifen möglichst wenig in den Wald ein. Wir bleiben auf den Wegen, wir fällen und schneiden keine lebenden Pflanzen, wir belassen Totholz im Wald und räumen unseren eigenen und fremden Abfall weg.
  2. Wir akzeptieren kein diskriminierendes oder übergriffiges Verhalten. Dazu gehören unter anderem rassistisches, ableistisches, antisemitisches, sexistisches, homophobes, transphobes, religiös oder weltanschaulich diskriminierendes oder verschwörungs-ideologisches Verhalten. Wir wissen, dass wir uns selbst auch manchmal diskriminierend oder übergriffig verhalten. Deswegen wollen wir immer auch über unser eigenes Verhalten nachdenken und andere nicht verurteilen.
  3. Wir sprechen Menschen mit den Namen und Pronomen an, mit denen sie sich vorstellen. Wir nennen keine Klarnamen (= Name der auf dem Personalausweis steht oder im nicht-politischen Alltag verwendet wird) und geben keine anderen direkten Hinweise auf die Identität von Personen.
  4. Es gibt keine Hierarchien. Entscheidungen werden im Konsens getroffen. Das bedeutet, dass alle mit einer Entscheidung einverstanden sind und ihre Meinung teilen konnten. Wir hören besonders auf die Bedürfnisse der Menschen, die in einzelne Strukturen besonders viel Energie und Zeit investiert haben.
  5. Wir ordnen uns keiner bestimmten Bewegung oder Gruppierung zu, Aktivist*innen mit allen unterschiedlichen Hintergründen sind willkommen.
  6. Die Bürger*inneninitiative Waldretter*innen kämpft mit anderen Mitteln für das gleiche Ziel. Wir tauschen uns aktiv mit ihnen aus und unterstützen ihre Aktionen.
  7. Wenn ihr mit diesem Konsens einverstanden seid, laden wir euch dazu ein auch autonome, also von uns unabhängige, Strukturen zu errichten. Wenn ihr selbst etwas besetzt, seid ihr selbst verantwortlich für eure Handlungen und Aktionen. Ihr könnt selbst bestimmen, wie ihr mit anderen Strukturen zusammen-arbeiten und -leben wollt. Wir sind mit allen Menschen und Aktionen, die sich an diesen Konsens halten, solidarisch. Wir reden nicht mit Polizei, Presse oder Anderen über euch.
  8. Wir sehen die IBA, die Gladigau GmbH, die Polizei, Bauunternehmen und Rodungs-firmen als Gehilfen der Stadt Hamburg und des Bezirksamts Mitte. Wir vertrauen ihnen und ihren Aussagen nicht und ignorieren ihre Versprechen.
  9. Wir reden nie mit der Polizei, um uns selbst und andere zu schützen! Ausnahmen sind das äußerst Notwendige, wie z.B zur Versammlungsanmeldung oder bei Gewahrsamnahmen.
  10. Wir passen bei allem was wir tun auf, dass keinem Lebewesen emotional oder körperlich geschadet wird. Auch die absichtliche schwere Körperverletzung von Polizist*innen akzeptieren wir nicht.
  11. Wir versuchen uns selbst und unser Können richtig einzuschätzen. Gerade beim Klettern passen wir auf, uns nicht zu übernehmen. Wenn wir uns unsicher fühlen, fragen wir andere um Hilfe und klettern nicht alleine. Erfahrene Klettermenschen geben gerne ihr Wissen weiter.

Die Awareness-AG ist für Alle ansprechbar, auf dem Camp oder per E-Mail: wiwawareness@systemli.org (PGP auf Anfrage)

Rechtliche Infos

Der Wilde Wald gehört der Stadt Hamburg und ist öffentlich zugänglich, du darfst dich dort jederzeit aufhalten. Unsere regelmäßigen Kundgebungen und Mahnwachen sind als Versammlungen angemeldet. Du darfst dich dort jederzeit aufhalten und auf dem Weg zu bzw. von einer angemeldeten Versammlung nicht von der Polizei kontrolliert werden, weise sie darauf hin! Du musst keine Angaben oder sonstiges machen um an einem angemeldeten Protest teilzunehmen! Auch das Baumhaus ist als Kundgabemittel angemeldet und vom Versammlungsrecht geschützt.

Während größerer Aktionen ist der Hamburger EA (Ermittlungsausschuss) erreichbar:
+49 (0)40 43278778. Schreib dir diese Nummer mit wasserfestem Stift auf deinen Körper bevor du zu einer Demo oder einer Aktion (angemeldet oder nicht) gehst! Dort sind solidarische Aktivistis erreichbar. Melde dich dort, wenn du selbst in einer Polizeimaßnahme bist, Festnahmen beobachtest oder ähnliches. Wenn die Polizei dich in Gewahrsam nimmt hast du das Recht auf einen erfolgreichen Anruf, rufe dann den EA an. Wenn der EA nicht direkt erreichbar ist, erfährst du Notfallinformationen durch die Ansage des Anrufbeantworters und kannst eine Nachricht hinterlassen. Wenn du Rodungsarbeiten oder Vorbereitungen dafür beobachtest und noch kein Protest vor Ort ist, melde dich sofort hier.

Es ist deine Entscheidung, ob du deine Personalien bei der Polizei angibst oder nicht, wir unterstützen beides. Wir bereiten uns und unsere Unterstützungsstrukturen darauf vor, dass Menschen ihre Personalien nicht angeben.

Wenn du bei Protesten für den Wilden Wald Polizeikontakt hattest, danach Post von der Polizei bekommen hast oder vorher Fragen zu möglichen Konsequenzen hast, kannst du dich per Mail an den Hamburger EA, die Hamburger Rote Hilfe, andere Rechtshilfestrukturen oder auch direkt an uns wenden (wilderwald@riseup.net).

Falls du in einer Polizeimaßnahme warst und staatliche Repressionen erwartest, schau mindestens einmal in der Woche in den Briefkasten an deiner Meldeadresse!

Wir unterstützen dich, wenn du von Repressionen betroffen bist, sei es mit Geld, in rechtlichen Fragen oder mit solidarischem Beistand. Melde dich bei uns, du bist nicht alleine! 

Wenn dich Situationen belasten, die du beim Protest oder in Polizeimaßnahmen erlebt hast, kannst du dich auch gerne an uns oder an Out of Action Hamburg wenden.
Out of Action Hamburg ist über die Mail Adresse outofaction-hh@nadir.org zu erreichen, reguläre Treffen sind immer am 1. und 3. Mittwoch im Schwarzmarkt, ab 18:30.

Drogen Konsens

für die Mahnwache, das Baumhaus, unsere öffentlichen Veranstaltungen und deren Teilnehmende.
Wir möchten, dass sich alle Menschen bei und mit uns wohlfühlen! Dafür wünschen wir uns, dass die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Teilnehmenden in gegenseitiger Rücksichtnahme Raum finden.
Bitte konsumiert Drogen (Alkohol, Tabak, Gras, Pep, Koks, etc.) nach Möglichkeit im „Drugspace“ oder an abseitigen Orten und sorgt dafür, dass nichts davon offen rumliegt! Bitte konsumiert nur Drogen, die ihr kennt und in einem Umfang, den ihr vertragt. Geht bitte „nüchtern“ in Aktionen (insbesondere Klettern!), auf diese Weise schützt ihr sowohl andere, als auch euch selbst, denn es kommen auch immer mal wieder Cops vorbei… Wenn ihr außerhalb eines „Drugspace“ konsumieren wollt, fragt bitte vorher, ob das für die anderen Anwesenden okay ist und respektiert die Antwort auch dann, wenn sie euch nicht entgegenkommt.
Solltet ihr euch durch eigenen Konsum oder den anderer Menschen unwohl fühlen, wendet euch bitte an die Awareness-AG, entweder direkt oder per Mail an wiwawareness@systemli.org