Was macht man, wenn wieder IBA Projektmonolog ist? Schau hier!
Das sog. Spreehafenviertel wird nicht gebaut!
Was macht man, wenn wieder IBA Projektmonolog ist? Schau hier!
Das sog. Spreehafenviertel wird nicht gebaut!
IBA und Bezirksamt informieren alljährlich über ihre Bauprojekte in Wilhelmsburg. Wir haben diese aktuellen Infos mitgebracht:
Die Planungen am sog. Spreehafenviertel seien im September wieder aufgenommen worden und es würden zur Zeit die Einwendungen der TÖB (Träger öffentlicher Belange) geprüft, darunter die der Naturschutzverbände. Diese hatten sich alle eindeutig für den Erhalt des Waldes ausgesprochen.
Anfang Februar findet im Hauptausschuss des Bezirks Mitte die „Öffentliche Anhörung Spreehafenviertel/ Wilder Wald – Zielkonflik ernst nehmen“ statt. Jede Fraktion kann Expert*innen benennen, die von den Ausschussmitgliedern zum Thema befragt werden können. Es ist für Publikum öffentlich und soll dazu dienen, dass die Ausschussmitglieder, die später über den Bebauungsplan entscheiden, mehr Hintergrundwissen bekommen.
Die „Öffentliche Planauslegung“ nennen sie jetzt offiziell „Öffentlichkeitsbeteiligung“. Wann diese stattfinden soll, wollten sie nicht sagen. Aber sie haben folgenden Zeitstrahl gezeigt:
Weder der Rodungs- noch der Bauantrag für die 800 m² an der Schlenzigstraße seien bisher genehmigt. Sie haben versucht, die Verantwortung dafür BM-Bau zuzuschieben und es habe gar nichts mit dem sog. Spreehafenviertel zu tun. Dabei hat die Stadt selbst den Antrag gestellt, ist Grundstückseigentümerin und der Flächentausch wird nur „notwendig“, weil sie im sog. Spreehafenviertel neue Sportplätze planen.
Wir sind weiter wachsem, der Kampf um den Wilden Wald ist noch nicht entschieden!
Während der Rodungssaison wollen wir gemeinsam den Wilden Wald beschützen und unseren entschlossenen Protest gegen jede Zerstörung zeigen. Komm zur wöchentlichen Mahnwache, bring ein heißes Getränk und dein Frühstück mit!
Ort: Schlenzigstraße Ecke Hornatsdeicher Weg
Du kannst für einen Termin fest zusagen oder sogar die Versammlungsleitung vor Ort übernehmen? Das wäre großartig, melde dich bei uns!

Jede Rodung muss verhindert werden, sei das Gebiet noch so klein!
Industriegebiete gibt es genug, auch leerstehende. Wir brauchen Naturgebiete in der Stadt – für das lokale Klima, als Lebensraum und Erholungsort! Der WiWa ist ein Wald, kein Baugebiet!
Die Stadt Hamburg „braucht“ einen Teil des Firmengeländes für geplante Sportplätze. Dafür soll BM-Bau eine andere, größere Fläche bekommen, die zum Wald gehört. Obwohl das sog. Spreehafenviertel noch gar nicht beschlossen ist, wollen sie das jetzt vorziehen, weil ihr Gelände zu klein sei. Die Stadt hat Bau- und Rodungsantrag gestellt und die Umweltbehörde sagt, dass sie den genehmigen wird. Mehr Infos dazu findest du hier.
Du musst nicht klettern können, auch Sitzblockaden und vieles andere sind sinnvoll und hilfreich. Du musst auch keine risikoreichen Aktionen (hohes Aktionslevel) machen, es wird auch eine Kundgebung geben. Stabile Unterstützung außerhalb des Waldes ist genauso wichtig, wie die Faultiere in den Bäumen!
Im Alarmfall bekommst du aktuelle Infos über unsere Telegram– und Signalgruppe, bei der Kundgebung direkt am Wald oder beim Anlaufpunkt im Viertel. Dort wird es einen warmen, trockenen Raum geben, um Informationen auszutauschen. Der Ort wird im Ernstfall über alle Kanäle bekannt gegeben.
Rede gar nicht oder so wenig wie möglich mit Polizist*innen, sprich nicht für oder über andere Personen! Sag nichts über Strategie (z.B. für welche Dauer die Aktion vorbereitet ist usw.) und Organisation (z.B. wer dich zur Aktion eingeladen hat oder wer was vorbereitet hat).
Gehe in Gesprächen und allgemein sensibel mit Namen und persönlichen Angaben anderer Personen um. Falls Menschen ihre Identität nicht angeben wollen, machst du es sonst der Polizei einfacher, diese dennoch herauszufinden. Falls du deine Identität nicht angeben willst, sind die Unterstützungsgruppen darauf vorbereitet. Besorge dir vorher eine ID-Nummer bei uns (bei Treffen und Veranstaltungen) oder im Nummerngenerator von Ende Gelände: https://www.ende-gelaende.org/eanummer/ die du beim EA anstatt eines Namens angibtst. Bereite dich, dein Gepäck, deine Hände und dein Gesicht sorgfältig vor. Natürlich kannst du deine Personalien auch gegenüber der Polizei angeben, beides hat Vor- und Nachteile und es ist deine individuelle Entscheidung. Informiere dich vorher über die möglichen Konsequenzen und entscheide, wie du dich wohlfühlst. Bei Nicht- oder Falschangabe deiner Personalien kann dir eine Ordnungswidrigkeit (Owi) vorgeworfen werden, aber wem sollen sie den Bußgeldbescheid schicken?
Es kann passieren, dass dir Polizist*innen vor Ort verschiedene Straftaten vorwerfen, z.B.: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Nötigung, Landfriedensbruch, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung oder was ihnen sonst noch einfällt. Polizist*innen werfen mit allen möglichen Vorwürfen und Strafhöhen um sich, die teilweise großer Quatsch sind. Lass dich davon nicht einschüchtern! Ob, wegen was und wie hoch du möglicher Weise verurteilt wirst, entscheiden (viel) später Gerichte. Manchmal wird auch damit gedroht, dass dir Einsatzkosten in Rechnung gestellt werden. Dem kannst und solltest du widersprechen und im Zweifel tragen wir alle Repressionskosten solidarisch. Wenn du zu möglichen Strafen, Kosten, deinem Führungszeugnis o.ä. Fragen hast, wende dich an den Hamburger EA, die Rote Hilfe, andere Rechtshilfestruckturen oder an uns.
Die Menschen aus dem Wald werden wahrscheinlich von der Polizei geräumt. Die nennt das „unmittelbarer Zwang“ und das kann Wegtragen oder die Anwendung von Schmerzgriffen bedeuten. Du musst dabei nicht kooperieren, sondern darfst dich passiv verhalten. Abwehrbewegungen können als „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ oder „tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ gewertet werden. Aus einer Höhe von über 2,50 m werden Menschen von Spezialpolizist*innen geräumt, meistens mit einer Hubbühne oder abgeseilt.
Die Polizei wird vor Ort nach deinem Ausweis fragen (zur ID-Verweigerung siehe oben). Außerdem dürfen und werden sie wahrscheinlich dein Gepäck und deine Kleidung durchsuchen, um Hinweise auf deine Identität oder Dinge, die mit der Aktion zusammenhängen (z.B. Klettergurte, Banner o.ä.) zu finden und ggf. zu beschlagnahmen. Wenn sie dir eine Straftat vorwerfen, egal, was du wirklich getan hast, dürfen sie auch Fotos von dir und deinen Sachen machen. Den Menschen, die geräumt wurden und die Personalien angegeben, erteilt die Polizei wahrscheinlich Platzverweise. Lass dir diesen schriftlich geben mit exakten Orts- und Zeitangaben. Wenn du danach trotzdem wieder kommst, darf die Polizei dich in Gewahrsam nehmen (siehe unten).
Sobald du dich durch eine Polizeimaßnahme nicht mehr frei bewegen kannst, befindest du dich in Gewahrsam, also auch schon, wenn sie den Wald oder die Demo umstellen und niemanden mehr gehen lassen (Kessel) oder sie Leute in ihren Autos festhalten. Möglicherweise werden auch Menschen auf Polizeiwachen mitgenommen, das ist bei ID-Verweigerung sehr wahrscheinlich, kann aber immer passieren. Dort werden Menschen möglicherweise in Einzelzellen eingesperrt. Sie dürfen euch so lange festhalten: nur zur Personalienfeststellung bis zu 12 Stunden; bei Vorwurf einer schweren Owi oder Straftat bis Ende des Folgetages; zur Verhinderung einer schweren Owi, einer Straftat, zur Durchsetzung eines Platzverweises o.ä. bis die „Gefahr“ vorbei ist (hier wahrscheinlich nicht länger als 2 Tage), längstenfalls bis zu 14 Tage, hierüber muss ein*e Richter*in entscheiden! Hier fällt ihnen wahrscheinlich für alle ein Vorwurf ein, aber oft lassen sie die Leute in der Nacht wieder raus.
Du musst keine Aussage machen zu dem, was passiert ist oder was dir vorgeworfen wird und solltest das auch auf keinen Fall tun! Du hast keine Nachteile davon, dich nicht zu äußern. Unterschreibe nichts, auch keine Beschlagnahmungsprotokolle. Du hast das Recht auf Übersetzung, Toilettengang, Regen-/ Kälteschutz (Decke in der Zelle), Schatten, Trinken und Essen (auch vegan), medizinische Versorgung und Medikamente (nimm mit, was du täglich brauchst). Du musst nach allem fragen. Widersprich allen Maßnahmen wie der Durchsuchung deiner Sachen, Ausziehen, ED-Behandlung usw. Sie werden das alles trotzdem machen, müssen aber eigentlich deinen Widerspruch protokollieren.
Wenn du auf einer Polizeiwache in Gewahrsam bist hast du das Recht auf einen erfolgreichen Anruf. Rufe den EA an! Sag nur wer du bist (oder deine ID Nummer bei ID Verweigerung), wo du bist und was dir vorgeworfen wird (nicht, was du getan hast!). Wenn du keine Personalien angeben wirst, sag die Buchstaben-/Zahlkenkombi, die dir die Polizei zugeordnet hat. Die Polizist*innen müssen dir sagen, auf welcher Wache du bist. Beantworte die Nachfragen des EA. Die Polizei hört mit! Wenn der EA nicht direkt erreichbar ist, erfährst du eine Notfallnummer durch die Ansage des Anrufbeantworters und kannst dort anrufen.
Wenn sie dich mit auf eine Wache genommen haben macht die Polizei wahrscheinlich eine ED-Behandlung (erkennungsdienstliche Behandlung): Fotos, Bescheibung von Körpermerkmalen, Größe und Gewicht, Fingerabrücke. Auch hierbei musst du nicht kooperieren, sondern darfst dich vollstädig passiv verhalten.
Wenn du wieder freigelassen wirst, frag nach den Protokollen der polizeilichen Maßnahmen und was sie von deinen Sachen beschlagnahmt haben (nicht unterschreiben!) Und melde dich beim EA ab!
Wenn du Polizeikontakt hattest oder Post von der Polizei bekommen hast, findest du hier weitere wichtige Infos, du bist nicht alleine!
Wenn du zur Kundgebung kommst, denk an:
Wenn du in Aktion gehen willst, denk an:
Alles, was du dabei hast, kann kaputt gehen oder von den Cops weggenommen werden!
Das ist häufig die erste Frage, wenn ich von meinem Engagement für den Wilden Wald erzähle. Ja, nördlich des Reiherstiegviertels direkt am Spreehafen liegen 10 Hektar wilde Natur. Wo die Georg-Wilhelm-Straße über den Ernst-August-Kanal führt sind gelbe Holzkreuze in den Bäumen zu sehen. Hinweisschilder erklären: „Das ist ein Wald, kein Baugebiet“. Ja klar, werden wohl die meisten denken, wenn sie den Uferweg am Kanal entlang gehen. Große Bäume und dichtes Unterholz schirmen die Spaziergänger*innen hier vom Lärm der Großstadt ab. Und hier soll gebaut werden? Ja, der Bezirk Mitte plant auf dem Gebiet des Wilden Waldes das sog. Spreehafenviertel. Es sollen 1.100 Wohnungen, 35.000 m² Gewerbefläche und neue Sportanlagen entstehen. Doch es regt sich zunehmend Widerstand durch Anwohnende und Umweltschützer*innen. Seit 2017 wurden erste Ideen für das sog. Spreehafenviertel bekannt. Sofort gründete sich eine Bürger*inneninitiative, die sich seitdem für den Erhalt des Waldes einsetzt, die Waldretter*innen. Gemeinsam mit ihnen kämpfen seit 4 Jahren auch die WiWa Aktivistis gegen die drohende Zerstörung des Waldes.
Der Wilde Wald hat eine bewegte Entstehungsgeschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg befanden sich auf dem Gebiet Kleingärten mit Lauben und Hütten. Da nach dem Krieg viele Wohnungen zerstört waren, lebten bis in die 1960er Jahre viele Menschen in den Gärten. Als 1962 die Große Flut Hamburg überschwemmte, brach auch der angrenzende Deich des Spreehafens. Viele Bewohner*innen der Gärten ertranken oder retteten sich auf Bäume, wo viele von ihnen erfroren. Nach der Katastrophe wurde der Ort sich selbst überlassen und so entstand der Wilde Wald. Bis heute sind im Unterholz Reste der alten Fundamente oder Fußböden zu finden. Der Wilde Wald wurde nicht angepflanzt und nicht gepflegt, er ist wild gewachsen. Heute sind die ersten Pioniergehölze, Weiden und Birken, alt und es wachsen langlebigere Arten wie Eichen und Ahorn nach. Unzählige Pflanzen, Tiere und Pilze leben hier, darunter viele besonders geschützte Vögel, 4 gefährdete Fledermausarten sowie 16 geschützte Libellenarten. Besonders das dichte Unterholz und das Totholz, dass am Boden liegen bleibt, machen den Wald zu einem unvergleichlich wertvollen Biotop. Aber auch Menschen nutzen den Wilden Wald, Anwohner*innen spazieren hier oder treffen sich, um gemeinsam ihren Feierabend zu verbringen. Und es sind auch immer wieder Zelte zu sehen. Menschen ohne Wohnsitz finden im Wilden Wald einen ruhigeren, geschützteren Ort.
Der häufigste Vorwurf, mit dem Waldretter*innen und Aktivistis konfrontiert werden, ist: ihr seid gegen Wohnungsbau, ihr verhindert, dass Leute eine bezahlbare Wohnung finden. Immer wieder wird, von verschiedenen Seiten, der Neubau von Wohnungen gegen die Erhaltung von Naturflächen ausgespielt, als sei nur das eine oder das andere möglich. Dabei besteht in Hamburg kein Flächenmangel, sondern die Mieten sind zu hoch. Auch in Hamburg gibt es Wohnungen, die aus vielfältigen Gründen nicht bewohnt sind, und sehr viele Zweitwohnungen stehen überwiegend leer. Das Mietenproblem wird nicht dadurch gelöst, dass immer mehr Wohnungen neu gebaut werden. Seit Jahren versucht die Politik den Wohnungsmarkt dadurch zu „entspannen“, aber die Mieten steigen weiter. Nicht die fehlenden Flächen sind das Problem, sondern der gewinnorientierte Markt. Im sog. Spreehafenviertel sollen die Hälfte der Wohnungen öffentlich gefördert werden, die jeweilige Laufzeit der Sozialbindung ist jedoch unklar. Und gemeint ist die Hälfte der Wohneinheiten, nicht der Fläche. Es ist also zu erwarten, dass es kleine Sozialwohnungen und große Eigentumswohnungen geben wird. Um die Mieten zu senken, muss Leerstand von Wohnraum wirksam sanktioniert und Wohnraum gemeinwohlorientiert verwaltet werden, öffentlich oder von Genossenschaften, die nicht gewinnorientiert sind. Und auch für neuen Wohnraum stehen Flächen zur Verfügung, ohne Natur zu zerstören: leerstehende Büros können umgebaut, leerstehende, bereits versiegelte Gewerbe- und Industrieflächen neu bebaut werden und über Parkplätzen oder eingeschossigen Supermärkten stehen ebenfalls große Flächen zur Verfügung. Das Bündnis WiWa bleibt! fordert, bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen, ohne dafür Naturflächen zu vernichten.
Natur in der Großstadt ist für alle Bewohner*innen genauso wichtig, wie eine bezahlbare Wohnung. Die Klimakrise spitzt sich immer weiter zu, die Sommerhitze in Großstädten wird zunehmend zu gesundheitlichen Folgen und Todesfällen führen. Alte Bäume senken die Hitze in ihrer Umgebung erheblich, außerdem filtern sie Schadstoffe aus der Luft und dämpfen den Lärm. Der Wilde Wald ist essentiell für die Kühlung und das Mikroklima der angrenzenden Wohnviertel und mindert die Schadstoff- und Lärmbelastung des Hafens. Das können die vorgesehenen Ausgleichsflächen nicht. Auch für den Wilden Wald sind, im Falle einer Bebauung, die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. Das Prinzip hiervon wird von Umweltschützer*innen jedoch grundlegend kritisiert. In diesem Fall sind Ausgleichsflächen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein in bis zu 40 Kilometer Entfernung vorgesehen. Diese können keinen Einfluss auf das Mikroklima in Wilhelmsburg haben. Davon abgesehen werden dort auch keine Flächen entsiegelt, sondern Wiesen und Felder, teilweise sogar bereits bewaldete Gebiete, zu Ausgleichsflächen erklärt. Die neu versiegelten Flächen im sog. Spreehafenviertel würden also nicht durch Entsiegelung anderswo aufgewogen, sondern in Summe sind am Ende 10 Hektar mehr versiegelt, als vorher. Außerdem wird der Aspekt der Umweltgerechtigkeit hierbei gar nicht beachtet. Jeder Mensch hat nicht nur das Grundrecht auf Wohnraum, sondern auch auf einen Lebensraum, der seine Gesundheit fördert, anstatt ihr zu schaden. Neben den positiven Auswirkungen der Stadtnatur auf angrenzende Wohngebiete trägt der Aufenthalt in der Natur zur Stressreduktion und damit zur Gesundheit bei. Die Anwohnenden in Wilhelmsburg verfügen überwiegend nicht über die finanziellen Mittel, weitere Ausflüge und Urlaube zu unternehmen. Sie sind auf die Natur in ihrem Umfeld angewiesen.
Bisher ist der Bebauungsplan Wilhelmsburg 102 für das sog. Spreehafenviertel noch nicht beschlossen, die Zerstörung des Waldes kann noch abgewendet werden. Das Bezirksamt Mitte hat die Öffentliche Planauslegung, einen gesetzlich vorgeschriebenen Schritt der Öffentlichkeitsbeteiligung, für kommendes Jahr angekündigt. Hierbei werden die Pläne im Bezirksamt sowie online einsehbar sein und jeder Mensch kann Einwände dagegen einbringen, die abgewogen und eingearbeitet werden müssen. Praktisch handelt es sich um „Akzeptanzmanagement“, bei dem die Wünsche und Anregungen der Bürger*innen abgewiegelt werden. Das Bündnis WiWa bleibt! will alle Mittel nutzen, um die Verabschiedung des Bebauungsplans zu verhindern, im Zweifel dagegen klagen und den Wald mit direkten Aktionen verteidigen.
Auch der Protest für den Wilden Wald hat mittlerweile eine Geschichte. Sie begann 2019 mit dem ersten Baumhaus, das Wilde Gasse genannt wurde. Es wurde sofort von der Polizei umstellt und die Besetzer*innen harrten drei Tage frierend und hungernd auf den Bäumen aus bis sie von Polizist*innen „zu ihrer eigenen Sicherheit“ herunter geholt wurden. Tatsächlich gefährdeten die Einsatzkräfte dabei das Leben der Besetzer*innen. 2020 entstanden zwei weitere Baumhäuser, wovon eins über Nacht verschwand, wahrscheinlich im Auftrag der Stadt. Die andere Plattform bauten Aktivist*innen nach 3 Jahren selbst wieder ab, um die Pappel zu schonen. Seit 2023 gibt es nun das vierte Baumhaus im Wilden Wald, in der gleichen Eiche wie damals Wilde Gasse. Da das neue Baumhaus bei der Versammlungsbehörde als Kundgabemittel angemeldet ist, wird es Brave Gasse genannt. Es ist vom Fußgängerweg am Kanal zu sehen, mit Bannern geschmückt und Ausdruck des anhaltenden und nachdrücklichen Protestes für den Erhalt des Wilden Waldes. Diesen Herbst veranstalteten die WiWa Aktivistis bereits zum dritten mal ein Protestcamp auf der Lichtung des Walde, um zum Beginn der Rodungssaison auf die drohende Zerstörung des Wilden Waldes aufmerksam zu machen. Von Anfang Oktober bis Ende Februar dürfen Bäume gefällt werden. In Vorträgen und Workshops wurde über den Wald und ähnliche Themen informiert und beim täglichen Abendessen für alle Kontakte geknüpft. Doch dieses Jahr wurde es während der Vorbereitungen im Sommer plötzlich ernst, ein Teilstück des Wilden Waldes könnte in diesem Winter gerodet werden. Auf dem Programm des diesjährigen Protestcamps standen Baumklettern, Aktionsbriefings und Gesprächsrunden zu Themen wie: Wie überstehen wir die Rodungssaison.
Die Tiefbaufirma am östlichen Waldrand an der Schlenzigstraße hat Rodungsantrag für 800 m² des Waldes gestellt. Für das sog. Spreehafenviertel benötigt die Stadt eine Ecke von deren jetzigem Betriebsgelände, um die neuen Sportanlagen dort anzuordnen. Im Gegenzug erhält die Firma eine andere, größere Ecke, angrenzend an ihr jetziges Grundstück. Auf diesen 800 m² wächst Wald, der für die Erweiterung des Betriebsgeländes zerstört werden soll. Das ist ein Vorgriff auf den neuen, bisher noch gar nicht verabschiedeten Bebauungsplan, denn ohne die neuen Sportanlagen im Zuge des sog. Spreehafenviertels wäre der Grundstückstausch nicht notwendig. Die Tiefbaufirma möchte jedoch nicht mehr warten, denn ihr Betrieb sei so stark gewachsen und sie bräuchten mehr Platz, so steht es im Bauantrag. Dieser Bauantrag bezieht sich auf den alten, bis heute gültigen Bebauungsplan von 1968, nachdem dort Industriefläche sein soll. Dieser Bebauungsplan ist jedoch älter als der Wald selber, sechs Jahre nach der Sturmflut wird hier eine bewachsene Brachfläche gewesen sein. Ob der Bauantrag auf dieser Grundlage gestellt werden darf, während der neue Bebauungsplan in Bearbeitung ist, ist rechtlich unklar. Die Bürger*inneninitiative berät mit Umweltverbänden dagegen zu klagen. Die WiWa Aktivistis bereiten sich derweil darauf vor, alle Rodungsarbeiten im Wilden Wald mit direktem Protest vor und im Wald zu blockieren. Das Bündnis WiWa bleibt! ruft alle Menschen aus Wilhelmsburg, Hamburg und von überall auf, sich dem Protest anzuschließen und gemeinsam den Wilden Wald zu verteidigen.
Was nehme ich mit?
…und was auf keinen Fall:
Kontrolliere vor der Aktion gründlich deine Taschen!
Was darf die Polizei?
Was sind meine Rechte?
Was erzähle ich dem EA?
Die Cops hören mit: rede besser zu wenig als zu viel, der EA wird dich alles
fragen, was er von dir wissen muss!
…und was sage ich auf keinen Fall?
Du hast Post von Polizei, Justiz oder einem Konzern bekommen?
Melde dich beim EA (info@ea-hh.org), der Roten Hilfe (hamburg@rote-hilfe.de) oder anderen
Rechtshilfestrukturen.
Den gesamten Text gibt es auch hier zum Ausdrucken:
Der WiWa-Konsens ist eine Liste von Regeln. Wir wünschen uns, dass sich alle Menschen, die im Wilden Wald für sein Erhalten kämpfen, daran halten. Diese Liste wurde von unabhängigen Menschen geschrieben, die sich gemeinsam für den Erhalt des Wilden Waldes einsetzen. Die Liste soll dafür sorgen, dass wir gut gemeinsam kämpfen können. Es gilt:
Die Awareness-AG ist für Alle ansprechbar, auf dem Camp oder per E-Mail: wiwawareness@systemli.org (PGP auf Anfrage)
Der Wilde Wald gehört der Stadt Hamburg und ist öffentlich zugänglich, du darfst dich dort jederzeit aufhalten. Unsere regelmäßigen Kundgebungen und Mahnwachen sind als Versammlungen angemeldet. Du darfst dich dort jederzeit aufhalten und auf dem Weg zu bzw. von einer angemeldeten Versammlung nicht von der Polizei kontrolliert werden, weise sie darauf hin! Du musst keine Angaben oder sonstiges machen um an einem angemeldeten Protest teilzunehmen! Auch das Baumhaus ist als Kundgabemittel angemeldet und vom Versammlungsrecht geschützt.
Während größerer Aktionen ist der Hamburger EA (Ermittlungsausschuss) erreichbar:
+49 (0)40 43278778. Schreib dir diese Nummer mit wasserfestem Stift auf deinen Körper bevor du zu einer Demo oder einer Aktion (angemeldet oder nicht) gehst! Dort sind solidarische Aktivistis erreichbar. Melde dich dort, wenn du selbst in einer Polizeimaßnahme bist, Festnahmen beobachtest oder ähnliches. Wenn die Polizei dich in Gewahrsam nimmt hast du das Recht auf einen erfolgreichen Anruf, rufe dann den EA an. Wenn der EA nicht direkt erreichbar ist, erfährst du Notfallinformationen durch die Ansage des Anrufbeantworters und kannst eine Nachricht hinterlassen. Wenn du Rodungsarbeiten oder Vorbereitungen dafür beobachtest und noch kein Protest vor Ort ist, melde dich sofort hier.
Es ist deine Entscheidung, ob du deine Personalien bei der Polizei angibst oder nicht, wir unterstützen beides. Wir bereiten uns und unsere Unterstützungsstrukturen darauf vor, dass Menschen ihre Personalien nicht angeben.
Wenn du bei Protesten für den Wilden Wald Polizeikontakt hattest, danach Post von der Polizei bekommen hast oder vorher Fragen zu möglichen Konsequenzen hast, kannst du dich per Mail an den Hamburger EA, die Hamburger Rote Hilfe, andere Rechtshilfestrukturen oder auch direkt an uns wenden (wilderwald@riseup.net).
Falls du in einer Polizeimaßnahme warst und staatliche Repressionen erwartest, schau mindestens einmal in der Woche in den Briefkasten an deiner Meldeadresse!
Wir unterstützen dich, wenn du von Repressionen betroffen bist, sei es mit Geld, in rechtlichen Fragen oder mit solidarischem Beistand. Melde dich bei uns, du bist nicht alleine!
Wenn dich Situationen belasten, die du beim Protest oder in Polizeimaßnahmen erlebt hast, kannst du dich auch gerne an uns oder an Out of Action Hamburg wenden.
Out of Action Hamburg ist über die Mail Adresse outofaction-hh@nadir.org zu erreichen, reguläre Treffen sind immer am 1. und 3. Mittwoch im Schwarzmarkt, ab 18:30.